Musikbar Cascadas
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My club is my Castle
Ein Liveclub im Edel-Outfit, ganz nah an der Binnenalster, im Bankenviertel. Schon munter zur blauen Stunde entführt er aus Finanzberichten und Tabellen direkt in karibische Nächte, Jazz, Funk und Soul. In den großen Fenstern klimpern Paillettenvorhänge, leuchtende Spots aus goldenen Schallplatten zieren die Decke über den locker platzierten Ledersesseln, der bronzefarbene Bühnenvorhang changiert knallrot, tiefblau und violett im Rampenlicht, davor posieren hübsche Sängerinnen und angesagte Bands: das Cascadas – eine After-Work-Verführung zur flirrenden Abend-Muße.
Live, live, live – Musik aus dem Moment
Dass dieser Club anmutet wie ein südländischer Paradiesvogel hat er seinen fantasievollen Betreiberinnen Claudia Vásquez und Kristina Kasat, beide selbst Sängerinnen, zu verdanken. Ihr durchgestylter Szene-Traum wurde im Hamburger Club Award 2016 in der Kategorie „bester neuer Club“ ausgezeichnet: er könne „nicht nur ein anspruchsvolles Publikum begeistern“, sondern sei „auch ein kleines Stück Subkultur mitten in der City“, fand die Jury.
Um die Ecke liegt das Ferienparadies der Alster, vis-á-vis die Kunsthalle, beides ist ideal zu verknüpfen mit einem Abend im Cascadas. Was Städter suchen, der Junior-Club weiß es: „Man muss das Leben tanzen.“ Wow! Was für ein Satz! Das bewegte Motto von Atisha Jungbrunnen, einer der Musikgrößen der regelmäßigen Veranstaltungen. Atishas leicht-psychedelischer Indiepop holt „Love-and-peace“-Feeling ins Eppendorfer Landstraßenfest und bunte Parties ins Cascadas. Beim Thursday Night Swing taucht das Etablissement in den 30er Jahre-Rausch des New Yorker Savoy Ballroom. Engumschlungene Paare, Akkordeon, Trommeln, feurige Latin-Songs: das ist die Mixtur der Forró-Party. Der frische Export aus Brasilien oder auch die Caribbean Dance Night sind Brasilienreise-Déja vus von Claudia Vásquez. Etwas trinken, Livemusik hören, relaxen – sowas sollte es im Norden auch geben.
Den Musikclub hat sie sich nun in Hamburg selbst geschaffen. Die Bands für die Liveacts sammelt die in Gesang und Percussion ausgebildete Künstlerin, die auch noch in der Gruppe „Dubtari“ auftritt, liebevoll mit Kunstverstand und das merkt man der Musik an.
Feel free on Friday – Urban Funk Bash
Erster Freitag im Monat: der funkigste Tag im Cascadas, eben „Cascadas Funk Bash“. Da kehren die glorreichen Zeiten von Chick Corea, Herbie Hancock und anderen Wunderkindern aus Jazz, Funk und Fusion zurück, deren zahlreiche Grammys wie Sterne an der Milchstrasse funkeln. Hochkarätiges wird im Cascadas gespielt, Klassiker, die die afroamerikanische Lebensart der 60er und 70er wie Kultfilme vor dem inneren Auge Revue passieren lassen. Herbie Hancocks „Watermelon Man“ etwa: eine übermütige Trompete, die täuschend echt die Rufe des Wassermelonenverkäufers aus Herbies Kindheit imitiert und fröhlich in die Sinne hüpft. Oder das gelassen-repetitive „Cantaloupe Island“, das fast jeder kennt – eine Insel für schwüle Sommertage.
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