Stadtteilarchiv Eppendorf
30. August 2018Über 114 Jahre Geschichte unter einem Dach: Besuch im Stadtteilarchiv Eppendorf
Manch Eppendorferin und Eppendorfer hat ihn bestimmt schon entdeckt: den unscheinbaren Anbau hinter dem Kulturhaus im Julius-Reincke-Stieg. Seine Geschichte geht bis mindestens 1903 zurück. Als noch „gefallene Mädchen“ im heutigen Kulturhaus wohnten, war dort eine Wäscherei untergebracht. „Im Anbau gab es damals die Annahme- und Abgabestelle“, berichtet Maria Koser vom Verein „Stadtteilarchiv Eppendorf“.
- Eingangsbereich
- Außenansicht

Lore Wieprecht im Archiv
„Angefangen haben wir 1987 als Geschichtswerkstatt des Kulturhauses“, erzählt Volkskundlerin Koser. 2006 fand der Umzug in den Anbau statt. Und – wie bei Umzügen üblich – steht eine große Kiste noch heute im Büro und wartet darauf, ausgepackt zu werden. Das Stadteilarchiv indes wartet nicht nur auf Spender und Besucher, seine Mitarbeiter verewigen ihr Wissen gelegentlich in eigenen Publikationen: Da gibt es Bücher, die die Biografien der Menschen, für die Stolpersteine gelegt wurden, beleuchten. Erika- und Martinistraße werden vorgestellt. Andere Büchlein behandeln die Geschichte des Bezirksamtes und die Schule Robert-Koch-Straße.

Rundgang Hoheluft (hier: im Hoheluft-Stadion)

Mitarbeiterin Maria Koser

Rundgang Borchert
Darüber hinaus hat das Team des Stadtteilarchivs Nachbarn und Interessierte eingeladen, an einem Geschichtslexikon mitzuarbeiten. Alte Fotos und Dokumente werden zur Veröffentlichung gesucht, wenn möglich auch mit erklärendem Text, ebenso Berichte von Zeitzeugen. Wer nicht möchte, dass seine Erinnerungsstücke im Internet abgebildet werden, kann sie gern im Büro abgeben. Oder er leiht sich im Archiv einfach mal ein gutes Buch.
Text: Hans Loose. Fotos mit freundlicher Genehmigung vom Stadtteilarchiv Eppendorf.