Vier Kirchtürme und 1200 Jahre Geschichte
3. Januar 2018Wir laden Sie herzlich zu unserem Vier- Türme- Rundgang ein. Besuchen Sie mit uns die drei evangelisch- lutherischen Hauptkirchen Sankt Jacobi(1), Sankt Petri(2) und Sankt Katharinen(4), sowie die ehemalige Hauptkirche, das heutige Mahnmal Sankt Nikolai(6).

Vier Kirchtürme, im Vordergrund die Binnenalster
Wir starten den Rundgang am Hauptbahnhof (Ausgang Mönckebergstraße) und erreichen als erstes die Sankt Jacobi- Kirche(1). Die Kirche ist ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Sie wurde erstmalig im Jahre 1255 erwähnt und bereits 1260 in die Hamburger Stadtbefestigung einbezogen. In der Kirche erwarten Sie drei eindrucksvolle mittelalterliche Altäre und die größte erhaltene Arp Schnittger Orgel Nordeuropas. Die Orgel wurde zwischen 1986 – 1993 durch Jürgen Ahrend aufwendig restauriert und in den Zustand von 1693 zurückversetzt.

Übersichtskarte der Wegstrecke. (1) St. Jacobi- Kirche / (2) St. Petri- Kirche / (3) Domplatz / (4) St. Katharinen Kirche / (5) Reimersbrücke / (6) Mahnmal St. Nicolai- Kirche mit Museum
Hätten Sie es gewusst? Die Kirche wurde 1769 als erstes Gebäude Deutschlands mit einem Blitzableiter versehen und es gab das Gerücht, Johann Sebastian Bach habe sich um die Stelle des Kantors beworben und wurde aufgrund zu hoher Gehaltsforderung abgelehnt. Noch viele weitere Kunstwerke und Geschichten erwarten Sie in der Kirche.

Turm der St. Petri- Kirche: Hamburgs älteste Pfarrkirche
Gleich nebenan liegt der Domplatz(3). Hier stand bis 1805 die älteste Kirche der Hamburger Altstadt, der Mariendom. Ursprünglich als Bischofssitz gebaut, verlor sie diesen Status bereits im 9. Jahrhundert an Bremen. Im 13. Jahrhundert wurde sie als mächtige Domkirche im gotischen Stil neu gebaut. Nach der Reformation wurde die Kirche zur Enklave des Erzbistums Bremen in Hamburg. Nachdem sie Anfang des 19. Jahrhundert an Hamburg fiel, wurde sie 1805 dem Erdboden gleichgemacht. Leider wurden dabei viele Kunstwerke zerstört. Der heutige Domplatz erinnert an diese geschichtsträchtige Kirche und ist auf Wunsch der Hamburger Bürger so gestaltet worden. Machen Sie hier doch einfach auf einem der weißen Blöcke eine Pause, viele Hamburger tun es auch.

Hauptkirche St. Katharinen Hamburg (im Vordergrund die Jungfernbrücke)
Wir verlassen den Domplatz und gehen zur Hauptkirche St. Katharinen(4). Der Eingang der Kirche ist nur über Kopfsteinpflaster erreichbar und somit nur bedingt barrierefrei. Die Kirche wurde erstmalig 1256 urkundlich erwähnt. Sie war der Mittelpunkt der Gemeinden Grimm, Cremon, Brook, Wandrahm und Kehrwieder. Die Kirche ist eine dreischiffige gotische Pseudobasilika mit Chorumgang und hat im Mittelschiff eine Höhe von 29 Metern. Nach einem Bombenangriff 1943 blieben nur noch die Außenmauern und der Turmschaft stehen. Zwischen 1950 und 1957 erfolgte der Wiederaufbau der Kirche, allerdings aus Geldmangel nur ungenügend. Als Hauptkirche für die neue HafenCity wurde sie zwischen 2007 und 2013 umfassend saniert. Die Kirche ist am 1. Advent 2012 wieder eröffnet worden, die von der Firma Flentrop rekonstruierte Orgel wurde am 9. Juni 2013 eingeweiht. Der Innenraum vermittelt heute durch seine Höhe und Helligkeit ein Gefühl der Ruhe und Besinnlichkeit. Hätten Sie es gewusst? Die goldene Krone Katharinas, die den Turmhelm schmückt, soll der Sage nach aus dem Goldschatz Klaus Störtebekers gefertigt worden sein. Nur Sage? Wer weiß das schon?

Mahnmal Sankt Nicolai
Hier endet unser Rundgang. Wir hoffen, Sie hatten viel Spaß und haben den Rundgang genossen.
Sollten Sie noch nicht genug haben, empfehlen wir einen Besuch im Museum des Mahnmals St. Nikolai. Hier erwartet Sie die Dauerausstellung Gomorrha. Das Museum ist barrierefrei und mit einem Sanitärraum ausgestattet.
Anschrift:
, Website: www.mahnmal-st-nikolai.de
Wer nicht mehr mag, folgt ein kleines Stück der Willy- Brandt- Straße und fährt vom Bahnhof Rödingsmarkt mit der U3 Richtung Hauptbahnhof oder Barmbek.