Portrait unserer Barrierefreiheits – Hotline (040) 645 81 20 00
Wir beraten Sie montags bis donnerstags von 09:00 bis 14:00 Uhr unter (040) 645 81 20 00 oder per eMail an info@bf-hh.de in Sachen Hamburger Barrierefreiheit

Fragen zur Barrierefreiheit in Hamburg? Rufen Sie uns an – +49-40-64581-2000 – wir beraten Sie kostenlos. Gerne können Sie uns auch eine e-Mail an info@bf-hh.de senden.
Wo bekomme ich einen Euroschlüssel? Wir sind 150 Leute mit Multipler Sklerose. Wo finden wir einen geeigneten Veranstaltungsraum? Oder auch: Bei unserem Hamburg- Besuch brauche ich ein Pflegebett. In welches Hotel können wir gehen?
Die Anfragen an die Hotline sind vielfältig und anspruchsvoll. „Man muss sich auskennen“, sagt Hannes, einer der 17 Frauen und Männer, die bei der ausblick hamburg gmbh (einem Unternehmen der Unternehmensgruppe Perspektiv- Kontor Hamburg GmbH) im Projekt „Barrierefreies Hamburg“ arbeiten. Manche Fragen lassen sich sofort beantworten, zum Beispiel durch eine Anfrage im Behördenfinder nach dem Euroschlüssel. Andere, wie nach einem geeigneten Hotel für den Pflegebedürftigen, beschäftigen das Team schon mal zwei Wochen. Berater Hannes: „Ich fand schließlich ein kleines Hotel in Stellingen.“ Die Rollifahrer mit MS erlebten- in Gruppen von 40 Personen- einen schönen Ausflug ins Chocoversum.
Menschen mit und ohne Handicap melden sich per Mail oder Telefon (040-64581-2000). Zu den Interessierten gehören Tourist*innen, Senior*innen, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und gesundheitlichen Handicaps sowie Leute, die Kinderwagen oder Traglasten bewegen müssen.
Zu ihren „klassischen“ Anliegen gehören, neben den bereits genannten Beispielen, auch vielfältige Nachfragen zu Stadtteilen, zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und zur Erreichbarkeit von Behörden.Das Team von „Barrierefreies Hamburg“ arbeitet eng mit dem Telefonischen Hamburg-Service zusammen, einem Angebot der Stadt, das es seit 10 Jahren gibt (Telefon 115). Die Mitarbeiter*innen dort können auf Daten zurückgreifen, die Ihnen Behörden und Bezirke liefern.
Anders die Situation bei den Fachleuten in Sachen Barrierefreiheit: dort ist Eigenrecherche Voraussetzung für qualifizierte Auskünfte. Während einzelne Kolleg*innen die Hotline betreuen, füllen andere den gemeinsamen Wissenspeicher auf oder erstellen bzw. korrigieren Texte zu unterschiedlichen Themen.
Die ToDo-Übersicht ist indes noch lang. „Neulich wurden wir in ein kleines Kulturhaus südlich der Elbe eingeladen“, berichtet Andreas. Die sogenannten „Scouts“ machten sich ein Bild von der Barrierefreiheit und gaben vor Ort Tipps für deren Optimierung. Eine Rampe am Eingang bildet vorerst noch ein Hindernis. Sie ist wesentlich steiler als die für Rolli- Fahrer zu schaffenden sechs Prozent Steigung, eine richtige „Sprungschanze“ (Hannes). Es gibt also noch etwas zu tun.
Neben dem Ausbau der Beratungsangebote arbeitet die Gruppe daran, bekannter zu werden. 1200 Adressen von potentiellen Multiplikatoren und Ansprechpartnern liegen bereits vor. Nun wollen sich die Frauen und Männer bei Kirchen, Ärzten, Schulen und Behörden vorstellen.
Die Uhr tickt. Offiziell läuft das Programm Ende 2018 aus, berichtet Andreas: „Für uns ist es ein großes Anliegen, dass es weitergeht“. Es wäre sehr schade, wenn das gesammelte Fachwissen ab 2019 nicht mehr an die Frau bzw. an den Mann gebracht werden könnte. Das Team hofft, dass es weitergeht- entweder durch eine Finanzierung von der Stadt oder durch Mittel der „Aktion Mensch“.
Koordinator Heiko Harthun sieht noch einen anderen Aspekt: „Möglich wurde das Projekt durch das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“. Gefördert werden hierüber Menschen, die mindestens 35 Jahre alt und vier Jahre arbeitslos sind. Wenn das Programm Ende des Jahres ausläuft und nicht verlängert oder neu ausgeschrieben werden sollte, befürchten wir, dass dieses für die Gesellschaft Nutzen stiftende Projekt nicht weitergeführt werden kann. Der Verlust des gesammelten Wissens und der Leistungen der Mitarbeitenden wäre eine große Einbuße für den Mobilitäts- und Sozialraum Hamburg.“
Text und Fotos: Hans Loose